Zurück in die Fahrschule

Für Offline-Rennfahrer hat der Ableger nicht besonders viel zu bieten: Das, was im Spiel als Kampagne bezeichnet wird, stellt im Prinzip nur eine Aneinanderreihung von überwiegend kurzen Herausforderungen und Lektionen dar. Für Anfänger dürfte diese virtuelle Fahrschule willkommen sein, doch Veteranen werden gelangweilt abwinken, obwohl die Anforderungen für den Gewinn der Goldmedaille durchaus knackig ausfallen können und der direkte Vergleich mit Freunden trotz des mageren Informationsgehalts auf den Bestenlisten hinsichtlich der verwendeten Fahrhilfen oder der verwendeten Steuerung durchaus motiviert.

[GUI_STATICIMAGE(setid=81800,id=92543809)]
In den Fahrschul-Lektionen lernt man u.a., wie man Sportgeschosse von Porsche & Co beherrscht. © 4P/Screenshot

Zwar lernt man im Rahmen der Kampagne angesichts der zahlreichen Veranstaltungen die Fahreigenschaften unterschiedlicher Boliden und Klassen genauso gut kennen wie die Streckenführung der einzelnen Pisten, doch ist das gebotene Programm als Ersatz für den klassischen GT Modus enttäuschend: Man vermisst die altbekannten Cups und auch das Tuning spielt bis auf simple Leistungs-Upgrades und die Möglichkeit zu einer dreistufigen Gewichtsreduktion hier keine Rolle mehr. Neben der Kampagne haben Offline-Fahrer noch die Chance, sich in Arcade-Rennen mit einer auffälligen Gummiband-KI zu messen, beim Zeitfahren neue Rundenrekorde aufzustellen oder in Drift-Wettbewerben lässig durch die Kurven zu schlittern.

Racing á la carte

Zudem darf man in Benutzer-Rennen eigene Rahmenbedingungen definieren, darunter Rundenanzahl bzw. Rennzeit, Starttyp (stehend oder fliegend) und wie genau das Strafsystem in festgelegten Bereichen greifen soll. Zudem lässt sich auf Wunsch ein volles Schadenssystem aktivieren, das zwar visuell mit seinen leichten Kratzern massiv enttäuscht, sich aber trotz mancher Inkonsequenzen spürbar auf die Fahrphysik auswirkt. Selbst Reifenverschleiß und Benzinverbrauch lassen sich optional aktivieren und sogar bis zu einer zehnfachen Geschwindigkeit skalieren. Klar, dass auch Boxenstopps nicht fehlen dürfen, die nicht nur taktische Möglichkeiten bei der Reifenwahl und dem Spritverbrauch eröffnen, sondern auch klasse inszeniert werden. Zwar darf man seine Crew nicht manuell ansteuern und auch Faktoren wie das Überfahren der weißen Linie spielen hier keine Rolle, doch wird die Zeit während der automatischen Anfahrt sinnvoll dafür genutzt, um die gewünschte Mischung der neuen Pneus und die Treibstoffmenge festzulegen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=81598,id=92541642)]
Es finden sich wieder einige Konzeptfahrzeuge im Fuhrpark. © 4P/Screenshot

Bei der KI hat man nicht nur die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden: In Einzelrennen darf man zusätzlich die Intensität des Gummibands bzw. der Boost-Funktion einstellen oder die Funktion zum Glück sogar komplett deaktivieren. Insgesamt hinterlässt die KI vor allem ohne die künstliche Unterstützung einen guten Eindruck: Sie verteidigt ihre Linie und weiß auch zu attackieren, falls sich eine Gelegenheit ergibt. Gleichzeitig ist sie aber darauf bedacht, nicht zu aggressiv zu Werke zu gehen und Kollisionen möglichst zu vermeiden. Auch unseren Crash-Test besteht sie mit Bravour und weicht Hindernissen auf der Strecke geschickt und geordnet aus. Vorwerfen kann man ihr lediglich, dass sie ohne den Boost selbst auf der höchsten Stufe noch etwas zu gemütlich unterwegs ist und mitunter fast schon ein wenig zu zahm agiert. Tatsächlich gibt sie durch Blinker-Signale sogar zu erkennen, wenn sie sich überholen lassen will. Eine Möglichkeit, von der man übrigens auch als Spieler Gebrauch machen kann. Umgekehrt darf man den Vordermann mit einer Lichthupe weiter unter Druck setzen oder die Warnblinker anschalten, falls man irgendwelche Probleme hat. Vielleicht hätte man trotzdem mehr vorgefertigte Abstufungen beim Schwierigkeitsgrad zur Verfügung stellen sollen anstatt sich für enge Duelle vor allem auf die Boost-Funktion zu verlassen. Schade auch, dass man lediglich Einzelrennen absolvieren und keine eigenen Mini-Meisterschaften erstellen kann. Eine solche Option hätte zumindest im Ansatz für den Verlust der Karriere entschädigen können.


  1. Schonmal aufgefallen das wenn man ein Arcade Game gegen die KI macht, immer die selbe Startaufstellung kommt? Zb. in der GT3 Klasse kommen immer die beiden M6 GT3 auf 3 der GTR GT3 usw. Immer das selbe, finde ich bisle Schade und nimmt bisle die Realität raus.

  2. padi3 hat geschrieben: 03.01.2018 18:04
    Erdbeermännchen hat geschrieben: 03.01.2018 09:46 und sich teilweise fragt, was die Entwickler sich dabei gedacht haben!
    dass der immergleiche SP-Modus, in dem man erst Lizenzen freispielt, sich dann eine gebrauchte Karre kauft, hochtunedt und damit gewinnt, langweilig geworden ist?
    eine Aneinanderreihung von KI-rennen, wie bei Drive Club, ist mir eigentlich doch lieber.
    Gut das ist Ansichtssache! Mir und Mio Anderen hat der SP immer viel Spaß gemacht. Aber JA! Natürlich hätte man den Modus auch überarbeiten und mehr Pepp reinbringen können. Keine Frage! Wäre sogar wünschenswert gewesen! Ihn aber völlig aus dem Spiel zu streichen...das war bestimmt nicht die bessere Lösung.

  3. Erdbeermännchen hat geschrieben: 03.01.2018 09:46 und sich teilweise fragt, was die Entwickler sich dabei gedacht haben!
    dass der immergleiche SP-Modus, in dem man erst Lizenzen freispielt, sich dann eine gebrauchte Karre kauft, hochtunedt und damit gewinnt, langweilig geworden ist?
    eine Aneinanderreihung von KI-rennen, wie bei Drive Club, ist mir eigentlich doch lieber.

  4. Hassliebe!
    Das beschreibt meine jetzige Beziehung zu GT Sport wohl am besten!
    Spiele es seit dem Update auf Version 1.10. intensiv und bin echt zwiegespalten. Auf einer Seite macht das Spiel wirklich Spaß und weiß auch zu motivieren, auf der anderen Seite ärgert es mich aber tierisch das man soviel Potenzial hat liegen lassen und sich teilweise fragt was die Entwickler sich dabei gedacht haben!
    Ich hoffe dass das Spiel weiter erweitert wird (mit Fahrzeugen und SP Content wie ja „angekündigt“) und man bei PD das Ruder noch rumreißt.
    Mit dem Update 1.10. ist man am Anfang des richtigen Weges.

  5. Superzoom hat geschrieben: 21.11.2017 12:12 4 Wochen nach Release gibt es das Spiel ab heute für 29,90 im PSN Store !

    Ich und alle anderen Käufer und Vorbesteller fühlen sich langsam verarscht.
    Ich habe als Vorbesteller fette 40€ mehr bezahlt !
    Und jetzt sowas, 4 Wochen nach dem Release.
    Das betrifft auch viele andere aktuellen Top-Titel, wenn man sich aktuell im Store umschaut.
    Was ist da los in der Videospiel Branche ?
    Mehr und mehr Abzocken mit Mikrotransaktionen und Lutboxen, 50% Preisverfall 4 Wochen nach Release ?
    Sehr ärgerlich das Ganze, und fordert bei mir ein Umdenken beim Kauf von Videospielen.
    ... ist es sehr fies zu sagen, heutzutage gehört der Vorbesteller einfach verarscht? Er verdient es gar nicht anders?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1