[GUI_PLAYER(ID=105704,width=300,text=Das Experiment, die Geschichte auf drei Figuren zu verteilen, zwischen denen man wechseln kann, ist trotz kleiner Ungereimtheiten gelungen.,align=right)]Nach gut 35 Stunden, in denen ich den Fokus auf die Kampagne gelegt habe, lief der Abspann durch – was nochmals gut eine Stunde in Anspruch nahm! Eine stattliche Dauer, sowohl für das Spiel als auch für die Credits. Und dabei habe ich noch lange nicht alle Aktivitäten abgeschlossen, die sich in der riesigen Spielwelt anbieten. Klar bin ich zum Ausprobieren mit dem Jetski durch die hervorragend aussehenden Wellen gerast. Ich habe Golfplätze ebenso malträtiert wie Tennis-Courts oder hunderte Gegner, die das Zeitliche segnen mussten. Ich bin ins Kino gegangen, habe dort experimentelle Filme angeschaut oder habe mir vor dem Fernseher Kippen angezündet oder Bier getrunken (virtuell selbstverständlich). Ich habe Dartpfeile geworfen, bin auf die Jagd gegangen, Fallschirm gesprungen, habe Rennen mit verschiedenen Fahrzeugen vom ATV bis hin zum Schnellboot bestritten. Und natürlich habe ich noch lange nicht alle Stuntsprung-Positionen und in der Gegend verstreuten Aufsammel-Gimmicks gefunden. Man kann auch nach Abschluss der Geschichte viel Zeit in der fiktiven Stadt Los Santos (quasi Rockstars Vision von Los Angeles) sowie dem ländlichen Blaine County (entspricht mehr oder weniger Orange County) im Norden der Metropole verbringen. Doch will man das?
Es ist die größte offene Welt, die das Team je gebaut hat, das seinerzeit als DMA Design im schottischen Dundee begann. Sie ist größer als GTA San Andreas, Red Dead Redemption und GTA 4 zusammen – was auch damit zu tun hat, dass sie sowohl nach oben als auch nach unten (man kann tauchen und den Meeresboden erforschen) gewaltig gewachsen ist. Und obwohl eindeutig das kalifornische Flair mit malerischen Sonnenuntergängen, Stränden, Weinbergen, aber auch Wüsten und Wäldern zu spüren ist und beim Fahren durch Los Santos sowohl die Ursprünge der Realvorlage L.A. als auch die falsche Glitzerwelt Hollywoods (hier: Vinewood) widergespiegelt wird, vermisse ich etwas. Es macht wie im Liberty City des letzten GTA einen Heidenspaß, Stadt und Umland zu erforschen, den Passanten bei ihrem Alltag zuzuschauen, ihnen zuzuhören. Rockstar North hat ein erschreckend genaues Abbild der Eitelkeiten, der Träume sowie der Oberflächlichkeit und der sozialen Abstürze ohne Rücksicht auf einzelne Schicksale in der Glamour-Metropole erstellt. Allein: Der absolute Wow-Faktor fehlt.
Das Beste von Rockstar
Denn abseits von “Schöner, Größer, Weiter” schafft es Rockstar Games nur selten, neue Wege zu beschreiten. Im Gegenteil: Bei den Inhalten beschleicht mich immer das Gefühl, dass man sich an allem orientiert hat, was in den letzten Jahren aus irgendeinem Rockstar Studio kam und Erfolg hatte. Die majestätische Weite kennt man aus Red Dead Redemption – was jedoch nicht ändert, dass sie auch hier für viel Atmosphäre und unglaublich stimmungsvolle Landschaftspanoramen sorgt. Die zufällig auftauchenden Missionen kennt man ebenfalls aus dem grandiosen Western-Epos um John Marsten. Nur dass man hier keinen Geldsäckchen, sondern Brieftaschen oder Handtaschen, keinen Pferden, sondern Pferdestärken nachjagt, um den Dieb zur Strecke und das gestohlene Eigentum seinem rechtmäßigen Besitzer zurück zu bringen.
Beim Rasen durch Los Santos fühlte ich mich (nicht nur durch die ähnliche Kulisse) immer wieder an Midnight Club L.A. erinnert: Das Geschwindigkeitsgefühl ist fantastisch, die Streaming-Technologie schiebt kontinuierlich schick aussehende Straßen- und Landschaftszüge in den Grafikspeicher, die Fahrzeuge liegen gut auf der Straße – besser als in jedem anderen GTA, auch wenn sie nie den Arcade-Faktor verlieren, der seit jeher die Boliden-Steuerung gekennzeichnet hat. Das Radial-Menü für die Waffenauswahl stammt wie die im Vergleich zum letzten GTA deutlich verbesserte Schussmechanik im Wesentlichen aus Max Payne 3, bietet allerdings die zusätzliche Möglichkeit, innerhalb einer Waffenkategorie durchzuschalten. Gelegentlich verneigt sich Rockstar sogar vor dem PS2-Klassiker Smuggler’s Run, wenn man mit einem Buggy durch den Wüstensand jagt und von schießwütigen Hillbillies verfolgt wird, die einem die empfindliche Schmuggel-Ladung abnehmen wollen. Die versteckten Sekundär-Ziele jeder Mission sind all denen ein Begriff, die bereits das GTA-4-Add-On The Ballad of Gay Tony gespielt haben.
Ich bin ein ziemlicher Vielspieler mit einem Flair für das Prinzip GTA und Saints Row. Es tut mir richtig weh, dass mir GTA5 genauso am Arsch vorbei geht, wie Saints Row 3 + 4, die alle eine riesige Lücke hinterlassen. Wenn es generell gute Spiele zum Abwinken gäbe, hätte ich GTA5 nach zwanzig Minuten in die Tonne gekloppt. So ist die Realität aber nicht und eine Mission in GTA5 kann zu einem gegebenen Zeitpunkt eine bessere Beschäftigung für einen Gamer sein, als sich in sonst irgendeinem Scheiss-Game aufzuhalten.
Der Spruch mit den Lemmingen hat vorweg genommen, was ich zum Thema Metacritic-Schnitt denke Würde es zwar deutlicher ausdrücken: Scheiss drauf.
Ergibt irgendwie nicht soviel Sinn, also muss es dir ja doch irgendwo Spaß gemacht haben. Ansonsten stelle ich mal die Frage, ob du diese Zeit nicht sinnvoller hättest investieren können... :wink:
Normalerweise steh ich auf unterirdischen Humor aber friday war so schlecht das er schon nicht mehr gut war. Setzt sich aufs Klo und kackt und es macht lustige Geräusche..... Keine Ahnung wer sowas witzig findet.
Müssen aber eine enorme Steigerung zu San Andreas und GTA 3 hingelegt haben. Ich fand ja immer Friday tausendmal lustiger und lebensnäher als San Andreas und irgendwie auch nicht so anstrengend und Pseudocool. Mensch wisst ihr was nen brilliantes Meisterwerk ist: Friday, besonders wo der Typ aus 5te Element sich zum scheißen in den Vorgarten setzt. Man das war witzig, warum war San Andreas eigentlich nicht so.